Der Streit um Abzocker-Methoden an einem ehemaligen Zielpunkt-Parkplatz dürfte wieder vor Gericht landen: Die Arbeiterkammer und ein Grazer Anwalt brachten am Mittwoch gemeinsam eine Strafanzeige wegen Betrugs ein.
Quelle: ORF Steiermark – steiermark.orf.at
Vor rund einem Jahr begannen die Aktionen des niederösterreichischen Unternehmers, so der Grazer Rechtsanwalt Günter Lippitsch: Mit unlauteren Methoden habe er versucht, Leuten 200 Euro oder mehr abzunehmen, weil sie auf dem aufgelassenen Zielpunkt Parkplatz in Seiersberg geparkt haben
Bisherige Verfahren verloren
Bisherige Besitzstörungsverfahren habe er verloren – Parkenden gegenüber habe der Unternehmer aber behauptet, er habe die Verfahren gewonnen, so Lippitsch: „Immerhin bringen wir für vorerst 85 Betroffene diese Strafanzeige ein. Da handelt es sich um Leute, die bereits bezahlt haben. Wäre das System dieses Unternehmens aufgegangen – so hat ein Richter errechnet – hätte er einen Tageserlös von etwa 50.000 Euro lukrieren können.“
AK rät: Nicht zahlen!
Bei der Arbeiterkammer meldeten sich 42 Betroffene, man habe allen geraten, nicht zu zahlen. Einige hätten aber schon bezahlt, manche mehr als 1.000 Euro, sagt Bettina Schrittwieser, Leiterin der AK-Konsumentenschutzabteilung, und der Unternehmer schrecke auch jetzt nicht davor zurück, Geld zu verlangen: „Nein, er hat nicht aufgehört, er fordert noch immer die Summen sein. Wir haben Betroffene, die jetzt schon von drei verschiedenen Inkassobüros Forderungen bekommen. Wir als Arbeiterkammer intervenieren dann beim Büro, das Inkassobüro stellt dann die Forderungen ein, allerdings gibt er es dann an ein anderes Inkassobüro, und dann kommt die nächste Forderung.“
Auch wenn die Strafanzeige im Namen von bereits 85 Personen läuft, geht Anwalt Lippitsch von doppelt so vielen Geschädigten aus; wer geschädigt ist, könne sich dem Verfahren kostenlos anschließen. Ob und wann die Staatsanwaltschaft Graz Anklage erhebt, ist noch offen.